Die Fahrradtechnik hat sich stark verändert.
						Fahrräder sind sehr viel komfortabler geworden als sie noch vor wenigen 
						Jahrzehnten waren. Schaltungen mit bis zu 30 Gängen, hydraulische 
						Scheibenbremsen, Federungssysteme mit aufwendigen und teuren Luftfedern,
						 Lichtanlagen welche mit nicht mehr wahrnehmbarem Tretaufwand 
						fantastisch helles Licht erzeugen, …..
Der Haken am Fortschritt in Sachen “Komfort” ist, dass mit vermehrtem
						 und raffinierterem Einsatz an Technik auch die Verschleissanfälligkeit 
						und somit der Wartungs- und Pflegebedarf stark gestiegen sind.
						“Früher” reichte es, die Kette von Zeit zu Zeit neu zu schmieren, der 
						Rest eines schaltungslosen oder maximal mit drei Nabengängen 
						ausgestatteten Fahrrades konnte einfach über Jahre hinweg vergessen 
						werden.
						Das kann man zwar mit einem modernem Fahrrad auch machen, aber nach 
						relativ zum Kaufpreis gesehen sehr kurzer Zeit lassen die Funktionen der
						 Komponenten nach und man hat nur noch wenig Freude am Fahrradfahren.
Nur ein Beispiel: Die Schaltungsketten haben eine Lebensdauer von 
						etwa 1500 bis maximal 5000 km, je nach Beanspruchung und Pflege. Meine 
						letzte Mountainbike- Kette war nach 1700 km verschlissen, obwohl von 
						höchster Qualität.
						Man kann natürlich mit einer verschlissenen, d.h., ausserhalb der 
						Toleranz gelängten, Kette weiter fahren, doch erstens leidet der 
						Schaltkomfort darunter (die Schaltung wird zunehmend unpräziser), und 
						zweitens erhöht man dadurch auch den Verschleiss der Ritzel und 
						Kettenblätter, verteuert also damit den Wartungsaufwand zusätzlich.
Meinen Erfahrungen nach ist es sinnvoll, ein Fahrrad wenigstens einmal jährlich zum Kundendienst zu bringen, bei Vielfahrern auch öfter. Die Verschleissteile werden geprüft und eventuell gewechselt und die Komponenten werden wieder optimal eingestellt.
Jetzt könnte man sagen dass es finanziell keine Rolle spielt ob man jedes Jahr ein bisschen was machen lässt oder nach fünf Jahren alles auf einmal. Das mag richtig sein, rein finanziell betrachtet, doch wenn man Spass am Radeln haben will, und das hat man nur mit einem gut funktionierendem Fahrrad, und wenn man die Sicherheit berücksichtigt (Bremsen!), dann ist der jährliche, regelmässige Kundendienst auf jeden Fall vor zu ziehen.
Um Wartezeiten zu Beginn der Fahrradsaison zu vermeiden wäre es sinnvoll, den Kundendienst am Ende der Saison oder im Winter machen zu lassen.
Abschliessend die zwei wichtigsten Dinge zur Selbsthilfe:
- Kettenschmierung (immer wenn die Kette trocken ist, es sollte stets ein dünner Schmierfilm von einem geeigneten Schmiermittel vorhanden sein) – unsere Winter mit Streusalz auf den Strassen sind pures Gift für Fahrräder, besonders die Ketten leiden sehr und sollten dann intensiv gepflegt werden.
- Der Reifenluftdruck (jeder Fahrradschlauch ist leicht luftdurchlässig und muss regelmässig nachgepumpt werden) – ein Reifen mit zu wenig Luft verschleisst schneller, ist pannenanfälliger und rollt schlechter.